Einzelhaltung oder Gruppenhaltung

Auch wenn man immer öfter liest, Leopardgeckos seien Gruppentiere und sollten darum in Gruppenverbänden gehalten werden, so sehe ich das etwas anders. Darum möchte ich euch das etwas näher bringen.

Leopardgeckos in der Natur

In der Natur sieht man sehr häufig absolut lockere Gruppenverbände, welche sich bevorzugte Stellen teilen. Kommt es in diesen kurzfristigen "Verbänden" zum Streit, so lösen diese sich auf. 

Diese Art von Gruppenverbänden, welche auf Umwelteinflüssen beruht, nennt man Aggregation. Das bedeutet, dass der Umwelteinfluss dafür verantwortlich ist, dass die Tiere sich den Ort teilen und nicht, weil dort andere Geckos sind und sie ihre Nähe suchen. Heißt, wenn ein Ort die passenden Faktoren (Wärme, Kühle, Feuchte,..) für mehrere Leopardgeckos bietet, so tollerieren Leopardgeckos zeitweise andere Geckos in ihrem Umfeld. 

Dies beruht vorallem auf der Toleranz der Tiere untereinander. Ist dort ein revierverteidigendes Tier, welches eine niedrige Tolleranzgrenze besitzt, so wird es keine anderen Tiere im Umfeld dulden. 

Die Tiere untereinander haben aber keine Sozialen-Gruppenaktivitäten. Sie jagen nicht zusammen, sie pflegen sich nicht gegenseitig oder sonstiges. Sie agieren absolut unabhängig von den anderen, so können z.B. ein warmer Ort geteilt, aber ein kühler Ort absolut unterschiedlich von den anderen gewählt werden. 

Es kann natürlich sein, dass durch den anderen Gecko, der Ort erst zu dem passenden Umwelteinfluss wird. Was wird damit gemeint: Hat ein Gecko z.B. erst eine warme Stelle aufgesucht und legt sich zum abkühlen an einen anderen Ort, so nimmt der Ort kurzzeitig einen anderen Umwelteinfluss an, welcher dann für den zweiten Leopardgecko genau passend ist. 

Desweiteren sind Leopardgecko Weibchen mit einer Samenspeicherung ausgestattet, wodurch ein einziger Decksprung eines Männchens ausreicht um mehrere Gelege zu produzieren. 
Potente Männchen versuchen möglichst viele Weibchen zu decken. Weibchen werden nach einem erfolreichen Deckakt und der Ausbildung der Eier eher Abstand zu Männchen halten. Viele Weibchen wehren sich aktiv gegen weitere Deckakte, sodass es zu Kämpfen kommen kann. 

Leopardgeckos im Terrarium

Für Leopardgeckos in Terrarien haben für mich folgende Konstellationen dadurch ergeben:

Einzelhaltung:
Männchen:
Männchen werden absolut ausnahmslos einzeln gehalten. Man sieht immer wieder dauerbegattete Weibchen, die Legenöte ausbilden, da sie keine Ruhe finden vor dem Männchen. Auch können schwerwiegende Verletzungen sowohl beim Weibchen als auch beim Männchen entstehen.

Weibchen:
Können natürlich auch einzeln gehalten werden. Gerade nicht aggregative und nicht tollerante Weibchen sollten allein gehalten werden, da sie andere Tiere angreifen und ihr Revier verteidigen. Oftmals gehen weitere Vergesellschaftungsversuche schief und es entstehen Verletzungen.

Gruppenhaltung:  
Gruppen aus mehreren Weibchen können gut gehen müssen aber nicht. Auch kann es mehrere Jahre friedlich laufen und dann auf einmal kommt es zum Chaos und Streitigkeiten. 

Man sollte immer Ersatzboxen (Quarantäneboxen), Ersatzterrarien für den Fall der Fälle da haben. 
Außerdem muss eine ausreichende Terrariumgröße vorhanden sein, damit die Tiere sich auch aus dem Weg gehen können, bzw unterschiedliche Verstecke aufsuchen können.

Man sollte jede Gruppenzusammensetzung nach den Charakteren der Tiere vornehmen. Auch die Größe und das Gewicht sollte nicht vernachlässigt werden. 

Nachzuchten können von Erwachsenen Tieren als Futter interpretiert werden oder ggf zu wenig Futter abbekommen.
Auch bei einer Adulten Gruppe muss darauf geachtet werden, dass jedes Tier genügend Futter bekommt. Magert ein Tier ab und es liegen keine Parasiten vor, so ist anzunehmen, dass dieses Tier unterdrückt wird. 

Terrarienmaße als Anhaltspunkt:
100x50x50 = 2 Tiere
120x60x60 = 3 Tiere

Größer ist natürlich immer schöner. 

Vergesellschaftung wie funktioniert es am Besten?
Wer sich entscheidet Tiere zu vergesellschaften, sollte jedem Tier die gleiche Möglichkeit geben. Das heißt, dass ein Terrarium am besten neu sein sollte oder zumindest absolut neu gestalltet.
Es sollte kein Tier bereits im Terrarium leben, da dieses Tier das Terrarium als ihr Revier ansehen und somit auch verteidigen kann. 
Habt ihr ein Bestandstier so kann es genau wie das neue Tiere kurzzeitig in eine Quarantänebox übersiedelt werden. So habt Ihr Zeit das Terrarium neuzugestalten und zu reinigen.
Danach werden beide wieder ins "neue" Areal gesetzt und können es von neuem erkunden.
Im besten Fall akzeptiert das Bestandstier das neue Mitglied.

Ab und an kommt es zu Anfang zu leichten Angriffen, legen diese sich nicht oder sind heftiger als die "Weißen Bissspuren auf der Haut", welche häufig in Form von elipsenförmigen Halbkreisen sichtbar ist, sollten die Tiere wieder getrennt werden. 
 

 
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